Textil- und Bekleidungsindustrie stellte sich vor


Mit der Textilindustrie stand erstmals eine konkrete Branche im Mittelpunkt einer Fachkonferenz für mehr als 60 Studien- und Berufswahlkoordinatoren an den weiterführenden Schulen im Kreis Steinfurt. „Die Textilindustrie hat in unserem Kreis historische Wurzeln, aber was die Unternehmen heute eigentlich tun, wissen viele nicht, obwohl sich hier interessante Berufsperspektiven direkt vor unserer Haustür ergeben“, begrüßte Barbara Becker, Schulamtsdirektorin vom Schulamt für den Kreis Steinfurt.
Mit dem Ziel der Vernetzung von Schule und Arbeitswelt hatte der Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie gemeinsam mit der Kommunalen Koordinierungsstelle des Kreises Steinfurt für „Kein Abschluss ohne Anschluss“ die Veranstaltung organisiert. „Wir freuen uns über diese Gelegenheit, weil auch unsere Branche heute dringend die Fachkräfte von morgen sucht“, erklärte Verbandsgeschäftsführer Dr. Walter Erasmy.
„Wer die Textil- und Bekleidungsindustrie gar nicht kennt, meint oft, es ginge nur um Mode“, sagte Erasmy. Tatsächlich mache die Bekleidungsproduktion nur rund 30 Prozent der Branche aus. „Textilunternehmen produzieren heute oft für andere Industriebranchen“, so der Verbandsgeschäftsführer. Die Palette reiche von Textilgeweben für Rotorblätter von Windräder über Bauteile für den Fahrzeug- und Flugzeugbau, Geotextilien für Straßen und Böschungen bis hin zu Markisen, Matratzen, Vorhängen und Hygieneartikeln. Acht Unternehmen stellten sich den für Berufliche Orientierung zuständigen Lehrkräften persönlich vor: Personalverantwortliche von SetexTextil aus Greven, von LECO Werke Lechtreck, markilux, Schmitz Textiles und TWE Vliesstoffwerke aus Emsdetten, von Polyvlies aus Hörstel, von Kettelhack aus Rheine und von Saertex aus Saerbeck informierten über ihre Ausbildungsangebote und tauschten sich über bestehende und künftige Projekte zur Zusammenarbeit mit Schulen.
„Die Branche ist vielfältig wie kaum eine andere und zudem sehr international“, sagte Erasmy und machte auf die Perspektiven mit über 60 Unternehmen und deutlich mehr als 5.000 Beschäftigten im Kreis Steinfurt aufmerksam. Auszubildende könnten die Vorteile, die sonst oft nur Großkonzerne bieten würden, mit den Vorzügen eines mittelständischen, oft familiengeführten Unternehmens mit starker regionaler Bindung kombinieren.